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  »Ahnungslose« Börsenspekulanten

Freiherr-vom-Stein-Gymnasiasten siegten im Kreis Altenkirchen bei Planspiel Börse 2003

yve Betzdorf. Anfangs noch »ohne Ahnung«, entpuppten sich fünf Oberstufenschüler zu einem Team mit viel Planung: Matthias Brinken, Benjamin Gehrels, Isabella Daamen, Melanie Trapp und Denise Rauschenbach beteiligten sich an dem größten europäischen Internet-Börsenspiel für Schüler und gingen prompt als Siegerteam aus dem Kreis Altenkirchen hervor.

Insgesamt nahmen 36 Spielgruppen, betreut durch die Kreissparkasse Altenkirchen, vom 10. Oktober bis 16. Dezember am Planspiel Börse 2003 teil. Die Gewinner, Schüler der Jahrgangsstufe 12 am Freiherr-vom-Stein Gymnasium in Betzdorf, hatten zu Beginn des Spiels nur wenig Ahnung von Aktien, Charts, Neartime-Kursen und Co. Auch ein passender Team-Name war irgendwie nicht zu finden. Also wurde aus den eh schon Ahnungslosen - was die Namensfindung und das ABC der Börse betrifft - ganz einfach »Die Ahnungslosen«.

»Nach und nach haben wir immer mehr dazu gelernt«, erinnerte sich Matthias Brinken. Das kann man wohl sagen: Die »Nachwuchsbroker« konnten zum Spielende einen Depotgesamtwert von 58136,82 Euro vorweisen - das entspricht einer Steigerung des Startkapitals von 16 Prozent. »Ein Super-Ergebnis«, fand Barbara Ritter-Ruß, Leiterin der Geschäftsstelle Kirchen und stv. Teilmarktleiterin. Am Donnerstag gratulierte sie den jungen Börsenspekulanten in einer kleinen Feierstunde und verdeutlichte den Sinn des Börsenspiels:

»Mit dem Planspiel Börse leisten die Sparkassen einen praxisnahen Beitrag zur Förderung des Wirtschaftsverständnisses junger Menschen«. Das Spiel um Wirtschaft und Börse, das sich kontinuierlich verändert, verbessert und den wechselnden Erfordernissen angepasst habe, sei damit ein fester Bestandteil im Bereich Wirtschaftserziehung in den Schulen geworden.

Gespielt wurde fast ausschließlich über das Internet. Im Chatroom und im Forum fand zudem ein reger Austausch zwischen den Schülern statt. Während des »harten« Wettkampfes um Depotwerte, floss der Kommunikationsstrom sogar länderübergreifend

Beim Börsen-Lernspiel, das bereits seit 1983 existiert, bekommen die Teilnehmer die Brisanz und Dynamik des Aktienmarktes wie bei der realen Börse zu spüren. Während der gesamten Spielzeit hatte die Sparkassen-Börsenspiel-Zentrale das Geschäftsvolumen eines mittelgroßen Kreditinstitutes zu bewältigen. 948160 Aufträge wickelten die Börsianer in dieser Zeit ab.

»Wer Erfolg haben will, muss täglich Kurse beobachten, Meldungen lesen, Wertpapiere und Firmen im Auge behalten und Entscheidungen treffen«, weiß Barbara Ritter-Ruß. Den Schülern standen 150 handelbare Wertpapiere der Börsenplätze Frankfurt, Madrid, Mailand, Paris und London zur Verfügung. Da den Überblick zu bewahren, ist schwer. Bei Fragen und Problemen standen den Betzdorfer Gymnasiasten Oberstudienrat Bernd Nies und von Seiten der Kreissparkasse Thomas Burghaus und Eva Weier hilfreich zur Seite.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit und das Gespür für die Welt der Börse verhalf den fünf Schülern zu der begehrten Siegerprämie von 180 Euro aus Händen der Kreissparkasse Altenkirchen. »Fangen Sie was Schönes mit dem Geld an und lassen Sie die schöne Zeit der Zusammenarbeit noch einmal Revue passieren«, gab Ritter-Ruß den gar nicht mehr so »Ahnungslosen« mit auf den Weg.

Das nächste Planspiel Börse findet vom 1. Oktober bis 14. Dezember statt. Wichtige Informationen im Internet unter www.planspiel-boerse.com.
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Siegener Zeitung vom 14.02.2004